Das Dilemma der politischen Malerei
Vor ein paar Tagen ist Willi Sitte im Alter von 92 Jahren gestorben. Er engagierte sich für den Kommunismus. Als Sohn einer Bauernfamilie aus dem Böhmischen Kratzau, dem heutigen Chrastava, wurde er 1939 von der Hermann-Göring-Schule für Malerei in Kronenburg in der Eifel als Schüler akzeptiert. Er übte Kritik gegen die Ausbildungsmethoden und wurde dafür zur Strafe an die Ostfront und dann nach Italien geschickt. Sitte desertierte und schloss sich den Partisanen an. 1946 kehrte er nach Deutschland zurück – in die sowjetische Besatzungszone. Mit seinen Regime-freundlichen Malereien erntete er bei den Machthabern schnell Anerkennung. Von 1974 bis 1988 war Sitte Präsident des Verbandes bildender Künstler der DDR, Volkskammerabgeordneter und letztendlich sogar Mitglied des ZK des SED. Auch bei der Stasi hat er mitgemischt. Das zu seiner Biographie.