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NOSFERATU

Ich bin nachts mit dem Motorrad nach Hause gekommen und war von Wien nonstop durchgefahren. Es war saukalt und im Spiegel, unter der “Softlight-LED-Funzel, sah ich wirklich alt und runtergekommen aus. Unterwegs hatte ich jede Menge Zeit zum Nachdenken. Man könnte verrückt werden, bei all dem Geschwätz und immer meint der Mensch der Mittelpunkt des Geschehens zu sein. Ein paar Überschwemmungen hier, ein bisschen Dürre da. Ein paar Waffenlieferungen hier und ein bisschen Entwicklungshilfe da. Wenn wir nur ein wenig besser werden und hier und da unser Verhalten ein wenig ändern, dann wird´s schon weitergehen. Dass wir schon seit ewigen Zeiten auf einem irrsinnigen, tödlichen Pfad wandeln, das ist doch Spinnerei und ich, mit meinen kleinen Umweltsündchen, was machen die schon aus.

In der Dämmerung schwärmen hier in Reicherskreuz die Fledermäuse aus. Geht man nachts durch´s Dorf fliegen sie um einen herum und man muss sich, dank ihrer Flugkünste, manchmal ducken. Sowas erlebt man vermutlich nur hier und in Transsylvanien.

Biene, unser Hund, war beim Tierarzt. Sie hat eine Geschwulst einseitig über den Rippen. Ist aber harmlos. So sind aus den Fledermäusen Flughunde geworden. Einen grünen Pullover habe ich nicht, aber ich wollte die Farbe ausprobieren.

Ein Künstler hat hier, auf FB, in ideologisch überschwänglicher Weise, seine selbst hergestellte Ei-Tempera gelobt und Acryl als Plastikfarbe bezeichnet. Wenn er meint, dass ihn die Farbe zum besseren Künstler macht, soll er´s so sehen, aber mich ärgern derart konservative Typen, die in ihrer festgefahrenen Manier nichts neben sich gelten lassen können.

Ich wollte mal wieder ein Selbstportrait malen und das Alles ist in´s Bild mit eingeflossen. Irgendwie will man sich doch immer vorteilhaft darstellen und es hat mich echt Überwindung gekostet, mich so zu malen. Es soll einen sarkastisch, ironischen Touch haben, als Seitenhieb auf diese, täglich irrer werdende Welt da draußen.

Was ist nur los, mit den Menschen?

 

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“IRRE” 2024

Acryl auf Leinwand

170 x 145 cm

 

IRRE ZEITEN
 

Ich steh neben mir. Die Zeit spielt verrückt.
Ich bin gut gekleidet, aber bedrückt.

Das ganze Gelaber macht mich nur müde.
Nichts als Blödsinn, alles nur Lüge.

Ich lache müde, Harmonie brauch ich nicht.
Harmonie ermüdet und versperrt die Sicht.

Ich geh voran und komm nicht an.
Ich muss was ändern, aber wann?

Ich tu was ich will und was ich kann.
Es reicht nicht, dieses ewige irgendwann.

Ich lache müde, was für eine Welt.
Was kümmert´ s mich, wenn irgend ein Köter bellt.

Du sagst, es ist doch gut.
Nicht für mich, ich geh, mich packt die Wut.

Weiß wird schwarz. Es ist bald so weit.
Dann wird schwarz weiß, ich bin bereit.

Die Faust geballt. Es herrscht Gewalt.
Die Dummheit regiert. So ist das halt.

Ich lache müde, genieße den Sonnenschein
und glücklich werd ich wohl nicht sein.

 

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> Video zur Ausstellung ZEITENWENDE//WENDEZEIT

19.01.2024 bis 19.02.2024
Kulturhaus Gubin, Galerie Radusz

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“NICHTS” 2024

Acryl auf Leinwand

145 x 170 cm

 

NICHTS UND WIEDER NICHTS

Zwischen zwei Nichts lebe ich, mit all dem, was ich für wichtig halte und erreichen kann. Mit all den wenn und aber, dem ja oder nein. Den glücklichen und unglücklichen Momenten und Beziehungen, von denen ich einige liebevoll und mit Mühe am Leben erhalte und immer die Frage: warum? Dann gehe ich zurück ins Nichts, dahin, wo ich vorher auch schon war. Nichts hat sich geändert. Alles ist, wie es vorher auch schon war. Das Nichts vor meiner Geburt ist das Nichts in das ich zurückkehre. Nichts hat sich geändert. Nichts ist nichts. Es gibt nur ein Nichts und sinnlose Fragen und keine Antworten. Das Leben im Nichts existiert nicht. Unsere Namen wehen zurück in die Vergangenheit. Wir waren nicht da, es gab dich nicht! Ist das so schwer zu verstehen? Nichts ist Unendlichkeit, die nicht existiert … so wie wir alle. Was mich zwischen zwei Nichts begleitet, ist die Wahrheit und die ist das wahre Martyrium.
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Einladung

KUNSTAUSSTELLUNG – KONZERT

Die Worte Adornos: “Kunst ist Magie, befreit von der Lüge Wahrheit zu sein”, begleiten mich schon mein ganzes künstlerisches Leben und haben tiefen Einfluss auf meine Arbeit.

Ich verstehe sie so, dass Kunst immer subjektiv ist. Ein Kunstwerk trägt ausschließlich die Wahrheit des Künstlers in sich. Einen Anspruch auf generelle Wahrheit hat die Kunst nicht.
Deshalb sind meine Bilder ein Angebot zur Kommunikation, zur Diskussion, zur Auseinandersetzung und auch zum Disput. Mit kitschiger Schönheit zu erfreuen ist nicht ihre Aufgabe. Aufrütteln sollen sie, die Welt schonungslos aus meiner künstlerischen Sicht zeigen.

Kunst war immer schon völkerverbindend und trug immer schon zum Verständnis zwischen verschiedenen Kulturkreisen bei. Sie ebnet den Weg für Freundschaft und verstehen, über Sprachbarrieren hinweg. Für mich ist sie das Fenster zur Welt.

Da die Stadt Gubin/Guben an sich schon ein Symbol für Völkerverständigung ist, freue ich mich ganz besonders auf die Ausstellung. So kann ich Teil dieser Verbindung sein und mit meinen Bildern meinen Beitrag leisten.

Der Barockgeiger Christian Voß, mein Freund und Nachbar, wird barocke Musik, die er individuell zu einzelnen Bildern ausgewählt hat, spielen. Nicht um die Ausstellung musisch zu rahmen; die Musikstücke sollen das visuelle Fundament musisch erweitern und den Bildern eine musische Entsprechung zur Seite stellen, und so die Aura der Ausstellung emotional im Raum erfahrbar machen.

Gern würde ich Sie zur Vernissage, am Freitag, dem 19. Januar 2024, um 18 Uhr, in der Galeria “RATUSZ” GUBINSKI DOM KULTURY begrüßen.

ulica Westerplatte 14
66-620 Gubin, Polska

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“GENUG IST GENUG” 2023

Acryl auf Leinwand

145 x 170 cm

“Dass ich frei bin, liegt daran, dass ich immer auf der Flucht bin”.
Jimmy Hendrix

 

Das bestimmt auch mein Leben, und so bin ich vor neun Jahren in Reicherskreuz gelandet. Das Leben hier hat mich so von den sozialen Wirren unserer Zeit entwöhnt, dass ich, als ich mich zum Kunst-pleinair Glebokie/Polen auf den Weg machte, dort völlig überfordert war. Ich stieß auf die Ikone und dachte über das, was man Ikone nennt, nach. Im Gedenken an diese anstrengende und schöne Zeit, von der ich mich nur mühsam erholte, habe ich dieses Bild gemalt. Heute sind Ikonen nicht mehr die Heiligen, denen man nachzueifern hatte. Heute ist alles, was es zu Ruhm/Berühmtheit gebracht hat, Ikone. Sowohl zum Guten, als auch zum Schlechten. Ikonen sind Symbole der Zeit, die von unserer Nachwelt entlarft werden.

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“GLASAUGE” 2023

Acryl auf Leinwand

170 x 145 cm

“Immer noch gibt es die mystische Welt der Kristallkugel, in die wir schauen. Sie gewährt uns, so meinen wir, einen Blick in Vergangenheit und Zukunft und soll uns helfen, die Gegenwart zu verstehen.
So wie die Religionen ihre “Märchenbücher” erfanden, und die Israeliten sich vom goldenen Kalb führen ließen, schufen wir in der Gegenwart ein Glasauge, das blind in den heutigen, von Menschen gemachten Dschungel schaut, und in dem sich unser archaisches Erbe immer deutlicher spiegelt.
Bleibt nur die Wissenschaft, die all dem von Religion, Kapitalismus, Mystik und Esoterik geschaffenen Aberglauben ein Ende setzen will.”.

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“TRAU DEN BILDERN NICHT” 2023

Acryl auf Leinwand

170 x 145 cm

“Denn, können wir ihnen noch glauben?
Tag-täglich dokumentieren Medien und Politik die Verbrechen der Anderen.
Sie zeigen die weiße Weste unserer aufrechten, demokratischen Gesinnung
und verbergen den Dreck und das “360-Grad-Denken” dahinter”.

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MACHT mACHT OHNMACHT” 2022

Acryl auf Leinwand

170 x 145 cm

“Wenn doch die Berührung, der Zusammenstoß mit der Dummheit, seit jeher zu den schmerzhaftesten Erfahrungen des Menschen gehört, warum widmet man ihr dann nicht mehr Aufmerksamkeit?” So hat es Ortega sinngemäß formuliert. Read More »

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Ein Audiobeitrag von Aline Lepsch

Künstlerdorf Reicherskreuz

Das Künstlerdorf Reicherskreuz bei Lieberose (www.inforadio.de)

Künstlerdörfer haben in Deutschland eine lange Tradition. Doch jedes noch so berühmte Künstlerdorf hat mal klein angefangen – mit den ersten Künstlern, die sich dort niedergelassen haben. In diesem Stadium befindet sich Reicherskreuz bei Lieberose im Landkreis Spree-Neiße.

 

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